Kartellverband katholisch deutscher Studentenvereine (KV)

 

Der Kartellverband katholisch deutscher Studentenvereine (KV) besteht aus etwa 70 Mitgliedsvereine mit insgesamt knapp 14 000 Kartellbrüdern und ist ein christlicher nichtschlagender Dachverband. Er entstand aus dem Würzburger Bund heraus, welcher sich 1863 gründete und katholische Studentenvereine und katholische Studentenverbindungen vernetzen wollte. Seine Prinzipien waren damals schon Religion – Freundschaft – Wissenschaft. Katholische Verbände gründeten sich zunächst um Anlaufpunkt für Katholiken vor allem in protestantisch geprägten Gebieten zu sein. Die erste Gruppe war zunächst für alle männlichen Katholiken offen und hegte deswegen kein studentisches Brauchtum und nannte sich deswegen Verein; später nahmen sie exklusiv nur Studenten auf. Die zweite Gruppe gründete sich als Verbindung, welche durch zeigen ihrer Farben in Form von Band und Mütze ihren Glauben an der Universität nach außen hin zeigte. Durch die gegebenen Unterschiede scheiterte bereits im ersten Jahr der Würzburger Bund. Aus ihnen ging der Kartellverband kath. dt. Studentenvereine (KV) und der Cartellverband kath. dt. Studentenverbindungen (CV) hervor.

Der KV wuchs in der Folgezeit an Mitglieds-Vereinen, auch die Thuringia wurde am 9. August 1881 als 20. Mitglied aufgenommen. Der Dachverband durchstand den akademischen Kulturkampf und brachte bedeutende Politiker in Kaiserzeit (z.B. Georg von Hertling, Reichskanzler), Weimarer Republik (z.B. Wilhelm Marx, Reichskanzler) und der BRD (z.B. Konrad Adenauer, Bundeskanzler; Joseph Ratzinger, Papst Benedikt XVI.) hervor. Während der nationalsozialistischen Diktatur wurden alle katholischen studentischen Verbände 1938 verboten und alle Studenten unter dem NS deutschen Studentenbund (NSDStB) zwangsweise organisiert. Nach der Wiederbegründung in der Nachkriegszeit wuchs der Verband zunächst wieder an. Die 1968er Jahre gingen nicht spurlos am KV vorbei. Er reformierte sich und erlaubte fortan auch das Aufnehmen nichtkatholischer Christen. Desweiteren engagiert er sich in der Arbeitsgemeinschaft katholischer Studentenverbände und dem Europäischen Kartellverband.